Uromas Hypothek
Die Heirat im Jahre 1856 zwischen einem Berliner Kaufmann und einer Jungfrau,
deren Vater Damenkleidermacher bei Hofe war, trug zur Entwicklung einer Konfektionsfirma
bei. 1871 trug sie den Titel: „Lieferant der Majestät der Koenigin
und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin“. Einer von drei Söhnen
übernimmt das Geschäft im Berliner Konfektionsviertel am Hausvogteiplatz.
Anfang 1900 heiraten die wohlhabenden Töchter einen Major und einen Leutnant
des Prinzlichen Fuessilier Regiments. Die militärische Laufbahn der Schwiegersöhne
bringt es mit sich, dass die Familien der Töchter Berlin verlassen. Der
Sohn, „welcher Konfektion gelernt hat“, geht nach Danzig. In den
zwanziger Jahren wird die Firma nach dem Tod des Vaters an einen jüdischen
Geschäftsmann verkauft.
Am Ende des zweiten Weltkrieges verstirbt die Witwe des Konfektionärs in
einem Potsdamer Wohnheim, infolge einer katastrophalen Versorgungslage. Sie
ist es, weshalb 50 Jahre später die Abkömmlinge aus dieser Familie
gesucht werden. Ihre wohlhabenden Eltern haben einem Grundstückseigentümer
in Berlin Geld geliehen und als Sicherheit einen Hypothekeneintrag im Grundbuch
erhalten, so, wie dies heute im Bankgeschäft üblich ist. Das Grundstück
war in den 50er Jahren in das Volkseigentum der DDR übergegangen und wurde
bebaut. Durch die deutsch-deutsche Wiedervereinigung erhalten die Ansprüche
aus der Hypothek neuen Wert.
Zusammenarbeit : Bundesamt zur Regelung für offene Vermögensfragen
Berlin
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